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Autor: Kreisfeuerwehrverband Calw
Artikel vom 16.03.2023

Feuerwehren für verunfallte Elektrofahrzeuge sensibilisiert

Landkreis initiiert spezielles Training in Schömberg

Schulung zeigt potenzielle Gefahren auf

 

Autorin: Stefanie Stocker

 

Die Beteiligung von E- bzw. Hochvoltfahrzeugen im Straßenverkehr und damit auch bei Verkehrsunfällen nimmt stetig zu. Gerade Einsatzkräfte der Feuerwehren stehen dann vor nicht zu unterschätzenden chemischen und elektrischen Gefahren.

Der Landkreis Calw initiierte ein spezielles Training für die Feuerwehren des Kreises. 55 Einsatzkräfte ließen sich die Schulung in Schömberg mit dem speziellen Hochvolt– Schulungsfahrzeug von Q4Flo nicht entgehen. Ausbilder Daniel Kuhnle sensibilisierte die Feuerwehrleute für den Umgang mit E-Fahrzeugen.

Im zunächst theoretischen Block hörten sie von den so genannten Trennstellen für die elektrische Versorgung des Autos. Dafür hatte das Autohaus AHG aus Calw drei Modelle zur Verfügung gestellt. „Eine tolle Mitwirkung, wir hatten noch nie drei Serienfahrzeuge als Anschauungsobjekt vor Ort“, zollte Kuhnle seinen Respekt. Gleichwohl folgte schnell die Ernüchterung in Reihen der Feuerwehren. „Die einzelnen Bauteile sind zwar genormt, wo sie verbaut sind, ist aber nicht einheitlich geregelt“, resümierte Tido Lüdtke, stellvertretender Kreisbrandmeister. Doch genau diese Trennstellen sollten im Ernstfall von den Feuerwehrleuten schnell gefunden werden. Zwar seien sie in den Rettungskarten, die es für jedes Fahrzeug gibt, vermerkt, doch bestehe keine Pflicht, diese mitzuführen.

Der elektrische Antrieb verändert das gewohnte Einsatzgeschehen teilweise drastisch. Insbesondere die verbauten Lithium-Ionen-Batterien führen immer wieder zu Problemen an der Einsatzstelle, teilweise mit Systemspannungen von bis zu 1000 Volt.

Praktische Übungen an einem Schulungsfahrzeug simulierten schließlich beeindruckend einsatzähnliche Bedingungen. Von der Personenrettung, über die elektrische Gefahrenprävention, bis hin zur Brandbekämpfung beinhalteten die Szenarien.

Allein das Wissen darum, dass der aufsteigende Rauch einer havarierten Batterie durch die Flusssäure hochgiftig ist, nötigt einem Respekt vor den Einsatzkräften ab. „Diese Dämpfe gilt es so schnell wie möglich niederzuschlagen oder wegzublasen“, betonte Kuhnle. Vor diesem Hintergrund empfahl er, immer gleich ein zweites Tanklöschfahrzeug zu alarmieren und bezifferte die im Ernstfall notwendige Wassermenge auf 12.000 bis 15.000 Liter.

Zudem darf die Rückzündung der Batterie eines E-Fahrzeugs nicht unterschätzt werden, kann diese doch noch Tage nach einem Unfall eintreten. „Feuer aus gibt es bei E-Fahrzeugen nicht“, untermauerte deshalb Kuhnle.

„Eine sehr interessante Fortbildung und gleichzeitig stimmt es nachdenklich, in welche Gefahr sich unsere ehrenamtlichen Feuerwehrleute begeben“, konstatierte Bürgermeister Matthias Leyn als Zuschauer. Er zollte den Einsatzkräften Anerkennung für ihr Engagement und die Bereitschaft, samstags an der Schulung teilzunehmen.

Daniel Rothmaier und Christian Kern, Gesellschafter von Q4Flo aus Maulbronn haben Anfang vergangenen Jahres ein Fahrzeug entwickelt und patentiert an dem die Einsatzkräfte realitätsnah üben können und gleichzeitig ein spezielles, auf Feuerwehreinsatzkräfte ausgerichtetes Trainingskonzept erstellt.

„Für die Feuerwehren im Landkreis Calw hat sich die Schulung gelohnt, hat sie doch viele Unsicherheiten genommen und in die Architektur der Fahrzeuge Einblick gewährt“, zog Schömbergs Kommandant Rainer Zillinger sein Fazit.

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